Frankenthal soll Austragungsort der WM der Gehörlosen und Hörgeschädigten 2026 werden

 

 

 

Die WM-Präsentation Frankenthals (von links): Benjamin Heese (Spartenleiter Handball beim DGSV), Jonny Gustavsson (ICSD-Direktor), Guido Zanecchina (ICSD-Mitglied), Alexander Zimpelmann (Bundestrainer), Daniel Haffke (Vorsitzender GSC Frankenthal), Norbert Hensen (Sportdirektor DGSV).

Die Stadt Frankenthal wird Austragungsort der Handball-Weltmeisterschaft der Gehörlosen und Hörgeschädigte im Jahr 2026. Diesen Vorschlag unterbreitete die Technische Kommission bei ihrer Sitzung am Donnerstagabend am Rande der WM in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Geplant ist, dass die 4. Handball-WM vom 02. bis 18. Juli 2026 stattfinden soll. Offiziell muss die Bewerbung noch von den Gremien des International Committee of Sports for the Deaf (ICSD) bestätigt werden. Damit ist aber zu rechnen, da keine weiteren Bewerbungen eingegangen sind. Auch begrüßten die anwesenden Nationen die Bewerbung des Deutschen Gehörlosensportverbandes (DGSV), die deren Sportdirektor Norbert Hensen (Köln) vorgestellt hatte. „Wir freuen uns, dass Deutschland mit seiner Bewerbung zeigt, dass sie den internationalen Handball bei den Gehörlosen unterstützen und somit erstmals auch Gastgeber einer WM sein möchten“, sagte Jonny Gustavsson (Schweden), der Direktor Handball des ICSD, der gemeinsam mit Guido Zanecchia (Italien), Mitglied des ICSD vor Ort die Präsentation ausdrücklich lobte.  Mit dem WM 2026 in Frankenthal reiht sich der DGSV in das vom Deutschen Handballbund (DHB) ausgerufene „Jahrzehnt des Handballs“ ein und erhofft sich durch die Zusammenarbeit und Kooperation mit dem DHB auch einen deutlichen Fortschritt bei der Professionalisierung der Sparte Handball. „Wir wollen uns im Handball breiter aufstellen, deshalb möchten wir mit dem DHB auch Wege finden, wie wir weitere Spieler aus deren Vereinen, die hörgeschädigt sind, für unsere Mannschaften gewinnen können. Viele wissen offensichtlich nicht, dass es uns gibt“, so Hensen. Dem DGSV fehlt wie vielen anderen Nationen der Unterbau. Auch möchte man wieder an die Erfolge aus den achtziger/neunziger Jahren anknüpfen, wo die deutsche Mannschaft bei der EM 1991 in Lübeck als auch im Jahr 1993 die Goldmedaille bei den Deaflympics holte. Bereits im letzten Jahr gab es bei den Deaflympics in Brasilien gab es Silber für das deutsche Team von Bundestrainer Alexander Zimpelmann (Freinsheim). Und heute könnte auch bei der WM-Premiere die nächste Medaille folgen. Gestern Abend trafen die Deafboys des pfälzischen Trainer-Trios Zimpelmann, Jan Willner (Deidesheim) und Sven Labitzke (Mutterstadt) im Halbfinale auf die Türkei (nach Redaktionsschluss) und erhielten im Vorfeld eine Reihe von Videobotschaften der aktuellen Nationalspieler des DHB, des Sportminister von Rheinland-Pfalz, Michael Ebling, dem Präsidenten des Pfälzischen Handballverbandes (PfHV) und des künftigen Oberbürgermeister von Frankenthal, Nicolas Mayer zum erfolgreichen Abschneiden. Diesen Weg will man auch bei der WM in Frankenthal gehen. Vorausgingen für die WM viele Gespräche mit den örtlichen Organisatoren, dem Gehörlosensportclub (GSC) um deren Vorsitzenden Daniel Haffke (Steinweiler), die maßgeblich die deutsche Bewerbung vorantrieben. „Wir sind sehr zufrieden mit der heutigen Entscheidung der ICSD und freuen uns die WM in Frankenthal ausrichten zu dürfen“, sagte Haffke. Es wird nach dem bundesweiten Sportfest (09. – 11.05.2024) das nächste Großereignis in Frankenthal sein. „Wir spüren schon heute eine große Bereitschaft für die Ausrichtung für die WM“, meinte Haffke.  Unterstützung erhielt die Bewerbung durch den Landessportbund Rheinland-Pfalz, den Pfälzischen Handballverband (PfHV) sowie der Stadt und den Stadtwerken Frankenthal. Das Budget für die WM soll 450 000 Euro betragen. Geplant ist, dass in drei Jahren 12 Nationen an der WM der Männer teilnehmen. „Wir werden alles daransetzen, dass wir mit unserem Konzept es schaffen, dass die Zahl der teilnehmenden Nationen wieder höher als zuletzt sein wird“, betonte Hensen. Deshalb zeigte sich der DGSV auch in den Gesprächen mit der ICSD offen, hinsichtlich geplanter Veränderungen im Spielmodus, der Verkürzung der WM von 16 auf 12 Tagen und des Austragungsmodus. „Wir wollen eine WM, wo alle Mannschaften teilnehmen können und nicht aus finanziellen Gründen zu Hause bleiben müssen“, so Hensen auch mit Blick auf die Absagen von Kamerun und Kenia, die in Dänemark kurzfristig fernbleiben. Eingebettet die WM soll auch ein Deaf Youth Handball-Camp für Jugendliche von 12 bis 16 Jahren sowie ein Beach Handball-Turnier. Während die Finalspiele in der Sporthalle am Kanal stattfinden sollen, sind die Sportstätten, die Isenach-Sporthalle als auch die Robert Schumann-Sporthalle für die Vorrunden-Partien vorgesehen. Als Unterkünfte wurden bereits die Hotels „Victors“, „Central“ sowie „Achat“ aber auch weitere Jugendherbergen in der näheren Umgebung für die teilnehmenden Mannschaften geblockt.

Ihr wollt Teil dieser starken Truppe sein? Dann meldet euch als Mitglied beim GSC Frankenthal an 😉

Skip to content